Viele Betreiber eines 600-W-Balkonkraftwerks stellen sich die Frage: Sollte man die Mini-PV-Anlage bei Dunkelheit vom Netz trennen, da der Wechselrichter im Standby ja etwas Strom verbraucht? Wie hoch ist dieser Eigenverbrauch eigentlich?
Oft taucht auch die Situation auf, dass mehrere Solarmodule nicht in die gleiche Richtung zeigen. Dann stellt sich die Frage, ob es besser ist, drei Module zusammenzuschalten und ein viertes separat anzuschließen – oder ob man das abweichend ausgerichtete Panel sogar ganz weglassen sollte.
In diesem Blogbeitrag beantworten wir diese Fragen ausführlich. Sie erfahren, wie gering der Standby-Verbrauch moderner Mikro-Wechselrichter ist und ob es sinnvoll ist, das Balkonkraftwerk nachts abzuschalten. Außerdem erklären wir, wie sich unterschiedliche Modulausrichtungen auf den Ertrag auswirken und wie man mehrere Module optimal verschaltet.
Eigenverbrauch im Standby: Wie viel Strom verbraucht der Wechselrichter nachts?
Ein Balkonkraftwerk-Wechselrichter benötigt auch nachts eine minimale Leistung, um betriebsbereit zu bleiben. Dieser sogenannte Standby-Verbrauch ist bei modernen Mikrowechselrichtern jedoch extrem gering. Unser eingesetzter Mikro-Wechselrichter (EZ1-M 800W) beispielsweise hat laut Datenblatt einen Nachtverbrauch von nur 20 Milliwatt (mW) – also 0,020 Watt! Das ist verschwindend wenig. Zum Vergleich: Selbst viele LED-Standby-Leuchten an Haushaltsgeräten verbrauchen deutlich mehr.
Auch andere gängige Wechselrichter liegen in ähnlichen Größenordnungen. Hier einige Beispiele für den nächtlichen Eigenverbrauch laut Herstellerdaten und was das an jährlichen Stromkosten bedeutet:
- Deye Sun 600 G3: 50 mW (~0,05 W) – ca. 0,08 € pro Jahr
- Hoymiles HMS-600: < 50 mW – ca. 0,08 € pro Jahr
- Envertech EVT720: < 100 mW – ca. 0,17 € pro Jahr
- APsystems EZ1-M von BalkonSolar Deutschland : < 20 mW – ca. 0,04 € pro Jahr
Selbst 100 mW Dauerverbrauch entspricht nur etwa 0,1 Watt – hochgerechnet etwa 0,88 kWh pro Jahr, also je nach Stromtarif vielleicht 30 bis 40 Cent an Kosten. Typische Geräte liegen sogar noch weit darunter (oft im Bereich 20–60 mW), was jährliche Kosten von nur wenigen Cent bedeutet.
In der Praxis haben Nutzer gemessen, dass zum Beispiel ein Hoymiles-HM600-Wechselrichter nachts nur rund 0,18 W zieht – also fast nichts. Derartige Mini-Verbräuche gehen im Messrauschen des Hausverbrauchs unter.